WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 52016
Foto: Thomas Müller
Soziale Berufe
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So ein Theater
Aufgaben:
Theaterpädagogen vermitteln
Kenntnisse über Theater und Theater
spielen, erstellen pädagogische Konzepte
und leiten Theaterspiele.
Dauer:
3 Jahre (Beruf mit unterschiedlichen
Ausbildungswegen)
Voraussetzungen:
Theaterpädagogen sollten gern
mit Menschen, speziell Kindern und Jugendlichen,
arbeiten, kommunikativ und offen sein. Außer
dem sollten sie Kreativität, Flexibilität und viel
Motivation mitbringen. Darüber hinaus sind even
tuelle Zugangsvoraussetzungen vom jeweiligen
Bildungsweg abhängig.
Chancen:
Einsatzorte sind unter anderem Theater
und andere kulturelle Einrichtungen, soziale
Einrichtungen, Bildungseinrichtungen und auch in
Justizvollzugsanstalten und Resozialisationsein
richtungen. Theaterpädagogen können angestellt
oder selbstständig arbeiten.
Theater-
pädagoge
(m/w)
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Ja, was ist so ein Theater eigentlich? Welche historischen Hintergründe hat es? Was kann es? Wie funktioniert es? Wer arbeitet dort? Was wird aufgeführt
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und warum wird es gerade so ausgeführt, wie es aufgeführt wird und nicht anders? Und für wen eigentlich? Fragen über Fragen übers Theater. Zum Glück
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gibt es Menschen, die auf jede einzelne eine Antwort haben, so wie Otto zum Beispiel. Otto arbeitet am Deutschen Nationaltheater in Weimar
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als Theaterpädagoge. Er ist privat ein großer Theaterfan und möchte beruflich andere fürs Theater begeistern, ihnen Theater beibringen und ihnen erklären,
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wie man es guckt – das kann nämlich nicht jeder.
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Theater – das kann ein Gebäude bezeichnen, eine künstlerische Darstellung
oder ein Gruppe von Menschen, die Theater machen.
Pädagogik beschäftigt
sich mit der Bildung und Erziehung des Menschen. Wie Theater und Päda
gogik zusammenpassen? Sehr gut, und zwar auf zwei verschiedenen Wegen,
wie Otto erklärt: „Einmal kann ich als Theaterpädagoge am Theater arbeiten
und Menschen zeigen, was Theater ist und wie es funktioniert. Und dann
kann ich als Pädagoge arbeiten, der Mittel des Theaters nutzt, zum Beispiel
als Kommunikationstrainer, im therapeutischen Bereich und bei Workshops
in der sozialen Arbeit.“
Otto ist Theaterpädagoge am Theater.
Seine Arbeit gliedert sich in drei
Bereiche. „Zum einen geht es um die Gestaltung des Programmes, in dem
auch immer was für Kinder verschiedener Altersgruppen dabei sein soll. Ich
gucke, welche Stücke man spielen könnte und bespreche mit den Regisseuren,
wie sie sich kindgerecht umsetzen und an den Entwicklungsstand anpassen
lassen. Da gibt es Einiges zu beachten, zum Beispiel Länge und Komplexität
der Stücke.“ Ein zweiter Bereich ist die Kulturvermittlung. „Ich bin quasi der
Dolmetscher zwischen dem Theater und den Kindern und Jugendlichen. Dazu
gehören Führungen hinter die Kulissen genauso wie Vor und Nach
besprechungen von Aufführungen, Workshops rund ums das Thema Theater,
die ich selbst entwickle und leite und Besuche an Schulen, um dort
Aufführungen auf die Bühne zu bringen.“ Und dann als dritte Säule schließlich
das Theatermachen. „Hier bei uns im Haus mit Kindern, Jugendlichen und
auch Erwachsenen, zum Beispiel beimMehrgenerationenclub, wo Menschen
aller Altersklassen zusammen ein Stück auf die Bühne bringen. Ich suche
Stücke aus oder entwickle sie mit, ich bin der Regisseur, gebe Sprechtraining
und zeige, wie man sich auf der Bühne bewegt.“ Um das anderen beibringen
zu können, reicht es aber nicht, einfach selbst gern ins Theater zu gehen – ein
bisschen Talent schadet nicht. Trotzdem braucht man auch das Fachwissen
dazu – auf das Theater bezogen ebenso wie auf die pädagogischen Inhalte.
Die Ausbildung zum Theaterpädagogen ist auf verschiedenen Wegen mög
lich.
Otto zum Beispiel hat an der Hochschule Osnabrück am Institut für Thea
terpädagogik Lingen Ems den Bachelorstudiengang Theaterpädagogik belegt.
„Man kann aber zum Beispiel auch etwas anderes im Bachelor studieren und
dann den Master Theaterpädagogik anschließen oder erst als Lehrer eine
Weiterbildung machen.“ Otto hätte mit seinem Abschluss als Bachelor schon
arbeiten können. „Ich habe aber noch meinen Master in Dramaturgie für
Theater, Film und neue Medien in Ludwigsburg gemacht, einfach weil mich
das auch persönlich sehr interessiert.“
Interesse für Theater und alles, was damit zu tun hat, ist natürlich eine
Grundlage für diesen Beruf.
Ansonsten sollte man vor allem offen und kom
munikativ sein. Und man darf nicht mit einem NinetoFiveBürojob rechnen.
„Ich habe keine festen Arbeitszeiten, bin mal morgens in der Schule, tagsüber
bei einer Führung im Haus, abends bei einer Vorstellung und jetzt am
Wochenende zum Beispiel beim Theaterfest mit dabei – und es macht mir
wahnsinnig viel Spaß.“ (mü)