WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 52016
Foto: Juliane Großmann
Kunststoff
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Die Welt des Kunststoffs
Aufgaben:
Herstellung von Faserverbundbau
teilen und Produktion von Bauteilen, Qualitäts
kontrolle, Laminieren und Lesen von Bauzeich
nungen.
Dauer:
3 Jahre
Voraussetzungen:
Handwerkliches Geschick, logi
sches Denkvermögen, technisches Verständnis,
Sorgfalt und präzises Arbeiten.
Chancen:
Weiterbildung zum Industriemeister
oder Techniker, Studium der Kunststoff und
Verfahrenstechnik oder Ausbilderschein.
Verfahrens-
mechaniker für
Kunststoff- und
Kautschuktechnik
(m/w)
.
Kunststoff ist ein unverzichtbarer Werkstoff in der Industrie. Rohrleitungen, Bauteile, Fahrzeugverkleidungen, Fensterund Türrahmen oder auch Implantate
.
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bestehen heutzutage aus Kunststoff. Er wird zum Beispiel auch in Flugzeugen verwendet. Die Firma Hutchinson in Altenburg stellt Innenausstattungsbauteile
.
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und Klimarohre für Klimaanlagen für einen großen europäischen Flugzeughersteller her. Hier macht Janine im dritte Lehrjahr ihre Ausbildung
.
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zur Verfahrensmechanikerin Kunststoffund Kautschuktechnik in der Fachrichtung Faserverbund.
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Zu der Ausbildung ist die 24jährige Janine auf dem zweiten Bildungsweg ge
kommen.
„Nach meiner Ausbildung zur Restaurantkauffrau habe ich nach ei
ner Veränderung gesucht. Über eine Leiharbeitsfirma bin ich dann zu Hutchin
son gekommen und dort wurde mir die Ausbildung angeboten.“ Statt Essen
fertigt sie jetzt zum Beispiel Kofferablagen und Klimarohre für Flugzeuge.
Bevor du diese Ausbildung beginnst, kannst du zwischen sieben verschiede
nen Fachrichtungen wählen:
Compoundund Masterbatchherstellung, Form
teile, Bauteile, Halbzeuge, Kunststofffenster und Mehrschichtkautschukteile.
„Oder eben Faserverbundtechnologie, wie ich“, fügt Janine hinzu. „Die Fach
richtung wird aber auch durch den Betrieb bestimmt, je nachdem, was die
Firma herstellt und wie.“ Zu Beginn deiner Ausbildung lernst du alle wichtigen
Dinge zu den Kunststoffen. „Als Verfahrensmechaniker muss ich wissen, wie
sie zusammengesetzt sind, wie sie hergestellt werden und wie sie sich verhal
ten. Dazu gehört auch, wie aus den Kunststoffen fertige Bauteile werden.“
Dazu lernt Janine, wie Bauelemente aus Kunststoffen gefertigt, wie die Eigen
schaften von Kunststoffen analysiert und geprüft, wie Kunststoffe bearbeitet,
geformt und zusammengefügt werden und wie sie technische Zeichnungen
liest. Der Verfahrensmechaniker ist von der Herstellung bis zur Endkontrolle
zuständig, einschließlich der Lagerung und Kommission. „Ein Auftrag beginnt
immer mit einer Bestellung. Die Cutter schneiden die Materialien aus Glas
und Kohlefaser zurecht und danach werden sie von mir laminiert. Dann kom
men die Teile bei 140 Grad in den Ofen. Nach 150 Minuten entpacke und ent
forme ich sie. Daraus entsteht ein neuer Auftrag, nämlich der Auftrag für das
Fertigteil.“ Dafür werden Profile und andere Bauteile kommissioniert, die für
die Herstellung dieses Fertigteils gebraucht werden und in der Montage nach
Bauunterlagen montiert und mit Dichtlack gestrichen. „Diese gehen wieder
in den Ofen und werden anschließend auf ihre Dichtigkeit geprüft und isoliert.
Dann folgt die Qualitätskontrolle und das Verpacken, bis das Teil den Betrieb
zum Kunden verlässt.“ Jeden Schritt durchläuft Janine während ihrer Ausbil
dung, damit sie jede Abteilung und die einzelnen Fertigungsschritte kennen
lernt. In außerbetrieblichen Lehrgängen wird Janine die Pneumatik, Hydraulik,
das Drehen, Fräsen und Laminieren nähergebracht. „Die Ausbildung ist sehr
abwechslungsreich, da ich nicht nur an einem Arbeitsplatz arbeite und an der
gesamten Produktion beteiligt bin. Schade nur, dass es hauptsächlich noch ein
Männerberuf ist und ich in der Berufsschule das einzige Mädchen bin.“
Wichtig für den Beruf ist neben handwerklichem Geschick auch technisches
Interesse und logisches Denkvermögen. „Das ist vor allem beim Lesen der
Baupläne und technischen Zeichnungen wichtig. Früher gab es mehrere
Zeichnungen für ein Bauteil, heute sind alle Informationen in einer Zeichnung
enthalten. Das fordert Konzentration.“ Ebenso wichtig ist Fingerfertigkeit und
präzises und sorgfältiges Arbeiten. Nach der dreijährigen Ausbildung stehen
Janine viele Türen offen. „Ich werde auf jeden Fall übernommen, wie jeder
Azubi hier, und ich kann aufgrund sehr guter Noten meine Ausbildung um ein
halbes Jahr verkürzen.“ Weiterhin kann Janine sich zum Beispiel im Bereich
Qualitätskontrolle spezialisieren, eine Weiterbildung zum Industriemeister
oder zum Techniker der Fachrichtung Kunststoffund Kautschuktechnik ma
chen. Ebenso möglich ist ein Studium. (jg)