Dein Engagement
22
Noch während der Schulzeit als Austauschschüler,
gleich nach dem Abschluss als Au-pair, im Rahmen
des Studiums für ein Auslandsemester oder im
Freiwilligendienst – es gibt viele verschiedene
Möglichkeiten für junge Menschen, eine Zeit lang
im Ausland zu leben. Dabei ist Ausland aber nicht
gleich Ausland. Es gibt das Ausland, was nur ein
paar Stunden mit dem Auto entfernt ist, Frankreich
und Italien zum Beispiel. Und dann gibt es das, was
so richtig weit weg ist – wie etwa die USA,
Südafrika oder Australien. Die 19-jährige Sarah
entschied sich für richtig weit weg.
Dass sie nach dem Schulabschluss ins Ausland möchte, war Sarah schon früh
klar.
„Aber wie und wohin genau, das wusste ich erstmal nicht.“ Im letzten
Schuljahr wurden die Pläne dann konkreter. „Australien war immer ein Land,
das mich sehr fasziniert hat, letztlich war neben der Kultur und Landschaft
auch das Klima ausschlaggebend. Dazu hat mich das AupairProgramm über
zeugt, denn ich wollte nicht nur als Touristin rumreisen, sondern das Leben
dort richtig kennenlernen.“ Ein halbes Jahr vor der geplanten Abreise bewarb
sie sich bei der Agentur Multikultur. Dafür reicht es übrigens nicht, einfach nur
ein Formular auszufüllen. Sarah musste unter anderem ein Motivations
schreiben verfassen, ein medizinisches Attest einreichen und nachweisen,
dass sie schon Erfahrung in der Kinderbetreuung hat. Sie konnte sich dafür ein
Praktikum im Kindergarten und die mehrjährige Arbeit als Nachhilfelehrerin
anrechnen lassen. „Wenn die Bewerbung angenommen wird, bekommt man
Gastfamilien vorgeschlagen. Man kann dann miteinander skypen und sich ein
bisschen kennenlernen, bevor man sich entscheidet.“ Sarahs Wahl fiel auf eine
Familie mit drei Kindern im Alter von drei, sechs und zehn Jahren in Spring
wood, einer kleineren Stadt in der Nähe von Sydney. Dann musste sie nur
noch das Visum beantragen, den Flug buchen und die Koffer packen – kurz
nach dem bestandenen Abi gings los.
„Es gibt zur Vorbereitung zwar schon AupairWorkshops in Deutschland,
aber so richtig realisieren kann man es erst, wenn man am anderen Ende
der Welt aus dem Flieger steigt und weiß, man ist jetzt für eine lange Zeit
sehr weit weg von Zuhause.
Ich war erstmal einfach nur überwältigt von den
ganzen Eindrücken. Ich hatte Glück, dass ich am Wochenende ankam und
mich noch ein bisschen eingewöhnen konnte, bevor ich anfangen musste
zu arbeiten.“ Urlaub ist der AupairAufenthalt nämlich
nicht. Wie viel und was genau man zu tun hat,
hängt natürlich von der Familie
ab, in die man
Far
away
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 52016