WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 52016
Foto: Manuela Müller
Soziale Berufe
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Ziemlich beste Freundin
Beim Beruf Heilerziehungspfleger denkt man oft erst einmal an Arbeit mit
Kindern, in Kindertagesstätten zum Beispiel.
Das gehört auch dazu, aber
Heilerziehungspfleger haben ein noch viel größeres Einsatzfeld. Sie kümmern
sich umMenschen aller Altersstufen, und zwar in Einrichtungen, aber auch im
häuslichen Umfeld. „Ich wollte schon immer im sozialen Bereich arbeiten und
möglichst viel mit Menschen zu tun haben, sie dabei unterstützen, Dinge zu
erreichen, die sie schaffen möchten. Ich denke, da kann ich mich und meine
Stärken am besten einbringen“, erklärt Gundel ihre Berufswahl. Sie ist im zwei
ten Jahr der schulischen Ausbildung an der Privaten Fachschule für Wirtschaft
und Soziales in Erfurt.
ImMittelpunkt der Theorie stehen hier die pädagogischen, psychologischen,
medizinischen und soziologischen Kenntnisse.
Die Ausbildung basiert auf ei
nem interdisziplinären Modulplan, die Fachbereiche greifen ineinander über.
So lernt Gundel zum Beispiel die Entwicklungsstufen des Menschen kennen,
ebenso wie mögliche Beeinträchtigungen und Entwicklungsstörungen und wie
man darauf reagieren kann. „Die Aufgabe der Heilerziehungspfleger ist es, mit
diesem Wissen Konzepte zu erstellen und die Beeinträchtigten zu unterstüt
zen. Wenn zum Beispiel ein Kind eine Lernschwäche hat, guckt man, ob man
durch gezielte Förderung, wie Lernspiele im Kindergarten, helfen kann. In der
Schule können wir als Einzelbetreuer die Kinder begleiten und beispielsweise
im Unterricht den Lehrstoff noch einmal so aufbereiten, dass sie ihn verste
hen, sie bei den Hausaufgaben unterstützen oder ihnen helfen, sich überhaupt
im Schulgebäude zurechtzufinden. Ebenso können wir in Wohneinrichtungen
für Menschen mit Unterstützungsbedarf eingesetzt werden und dort bei der
Körperpflege, beim Essen oder bei der Freizeitgestaltung helfen. Wobei auch
da immer der pädagogische Aspekt im Vordergrund steht. Es geht nicht da
rum, den Menschen etwas abzunehmen, sondern ihnen beizubringen, wie sie
trotz einer Einschränkung agieren können. Das ist ein großer Unterschied zu
den anderen Pflegeberufen.“
Heilerziehungspfleger können auch in Werkstätten für Menschen mit
Behinderung, in Förderschulen oder Rehabilitationszentren tätig sein.
„Die
Arbeitsbereiche sind sehr vielfältig. Aber egal wo man später eingesetzt wird,
neben Fachwissen braucht man auf jeden Fall viel Kreativität. Einmal, um sich
immer wieder neue Spielund Fördermöglichkeiten auszudenken und dann
auch, um Strategien zu entwickeln und für jeden Menschen individuelle
Lösungen zu finden. Zudemmuss man psychisch belastbar sein, auch von der
Arbeit abschalten können und das, was man im Beruf erlebt, nicht mit nach
Hause nehmen, auch wenn das grad bei der Arbeit mit Kindern manchmal
nicht so einfach ist.“
Während der Ausbildung ist ein mehrwöchiges Praktikum in jedem Schuljahr
Pflicht.
„So kann man zum einen das Gelernte in der Praxis anwenden und
zum anderen gucken, in welchem Gebiet man sich wohl fühlt. „Ich habe das
erste Praktikum in einer integrativen Kindertagesstätte gemacht. Das hat mir
sehr gut gefallen und ich könnte mir das für später vorstellen, aber ich möchte
noch andere Bereiche kennenlernen, bevor ich mich entscheide.“ (mü)
Aufgaben:
Heilerziehungspfleger assistieren, be
gleiten, pflegen und fördern Menschen mit physi
schen, psychischen und kognitiven Beeinträchti
gungen.
Dauer:
3 Jahre
Voraussetzungen:
Gefordert ist eine abgeschlos
sene Ausbildung zum Sozialassistenten. Dazu ne
ben Einfühlungsvermögen und sehr guter Kom
munikationsfähigkeit auch Freude am Umgang
mit Menschen genauso wie psychische Belastbar
keit, Flexibilität und Kreativität.
Chancen:
Heilerziehungspfleger haben vielfältige
Spezialisierungsmöglichkeiten, zum Beispiel im
Bereich Traumatherapie oder Montessori
pädagogik. Auch ist eine berufsbegleitende
Fortbildung zum Heilpädagogen möglich.
Heil-
erziehungs-
pfleger
(m/w)
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Ein junger Mann bewirbt sich auf eine Stelle, die er eigentlich gar nicht möchte und wird genommen. Er wird zum persönlichen Betreuer eines anderen
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Mannes, der vom Hals abwärts gelähmt ist, überwindet anfängliche Schwierigkeiten im Umgang mit ihm und die beiden werden ziemlich beste Freunde –
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soweit zum Kinohit. Ganz so einfach ist das abseits der Leinwand zwar nicht, aber die Menschen, die sich um andere kümmern, ihnen helfen, trotz
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verschiedenster Beeinträchtigungen ein möglichst selbstständiges Leben zu führen, gibt es tatsächlich – nur nennt man sie nicht ziemlich beste Freunde,
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sondern Heilerziehungspfleger, wie Gundel aus Erfurt.
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